Ein Neuenburger Tierarzt, der in der Schweiz praktiziert, hat den Golden Retriever Chopin eingeschläfert – dabei hätte er das gar nicht tun sollen. Der Besitzer des Hundes spricht von «Mord».
Die mangelnde Kommunikation zwischen einem Hundebesitzer und einem Tierarzt in Le Landeron NE führte zum Tod des Hundes. Hundehalter Roland Vullierat (75) erzählt der Zeitung „Le Matin“: „Mein treuer Begleiter Chopin litt unter Arthose. Deshalb habe ich einen Termin beim Tierarzt vereinbart.“ Ziel sei es gewesen, die Gelenkschmerzen des 13 Jahre alten Golden Retrievers zu lindern.
Genau dabei kam es leider zu dem tödlichen Missverständnis. Beim Telefongespräch auf Französisch habe er im Zusammenhang mit den Gelenkschmerzen seines Hundes das Verb „soulager“ (auf Deutsch „lindern“ oder „befreien“) benutzt. Der Tierarzt verstand es so, dass der Hund endgültig von seinen Schmerzen erlöst werden solle. Und so kam er zum Schluss, das Tier solle eingeschläfert werden. „Aber ich wollte doch nur, dass seine Schmerzen gelindert werden“, ist der Besitzer empört.
Tierarzt entschuldigt sich mit Brief
Der deutsche Tierarzt spricht fließend Französisch und kennt die doppelte Bedeutung der besagten Formulierung. „Der Hundehalter habe nichts weiteres gesagt und ich habe angenommen, dass die Situation für ihn zu traurig und schmerzvoll gewesen sei, um darüber zu sprechen“, erklärt der Tierarzt in einem Brief.
Er sei überzeugt gewesen, das Richtige zu tun, und so habe er den Schmerzen von dem alten Hund Chopin ein Ende gesetzt. „Ich bedauere dieses Missverständnis zutiefst“, , führt er darin weiter aus.
Roland Vullierat jedoch akzeptiert diese Erklärungen nicht: „Für mich ist das Mord“, wie er gegenüber der Zeitung „Le Matin“ verlauten lässt. Er hat Anzeige erstattet.